Medienorientierung ist ein Schlüsselwort, das sämtliche Bereiche von Gesellschaft, Freizeit und Wirtschaft betrifft. Medienorientierung bedeutet auch Umorientierung. Diese Notwendigkeit trifft besonders die Schule als Bildungsinstitution – Für sie bedeutet Umorientierung Neuerungen bei der Ausstattung, im Unterricht, bei den Lehrinhalten und der Lehrerausbildung. Medienorientierung bedeutet für die Schulen auch, die Schüler auf eine medienorientierte Welt vorzubereiten – Sie sollen nicht nur ihren Medienalltag souverän gestalten sondern sich auch in der medienorientierten Arbeitswelt behaupten können.
In der vorliegenden Arbeit hat die Autorin mit einer Wiener Handelsakademie zusammengearbeitet, die sich besonders bemüht, ihren Schülern Zutritt zur Medienwelt zu verschaffen und ihnen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft zu vermitteln. Die mediale Ausstattung der Schule ist außergewöhnlich, und den Schülern werden viele Möglichkeiten der Mediennutzung geboten.
Die Phase der Umorientierung nimmt viel Zeit und Ressourcen in Anspruch und ist für die gewählte Schule eine mühevolle Zeit des Ausprobierens und Revidierens. Aus diesem Grund hat die Handelsakademie gebeten, in dieser Arbeit anonym zu bleiben, da noch viel Entwicklung und Wandel bevorsteht; die Untersuchungsergebnisse stellen lediglich eine punktuelle Bestandsaufnahme in einem Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist, dar.
In der empirischen Untersuchung hat die Autorin versucht, die bereits gut in Unterricht und Struktur verankerte Medienarbeit der Schule zu dokumentieren. Jedoch soll ihr auch eine neue Perspektive aufgezeigt werden, die in einer zweiten Phase der Umorientierung weitere Bereiche in die Umorientierung einbeziehen kann – In dieser neuen Richtung soll der Medienpädagogik in der schulinternen Mediendis- kussion mehr Gewichtung verliehen werden. Die vorliegende Arbeit enthält reichlich Vorschläge für eine umfassende Medienerziehung und soll wegweisend für die Schule sein. Sie wurde der Schuladministration präsentiert, die die Ergebnisse der empirischen Untersuchung als Feedback für ihre bereits geleistete Medienarbeit auffasst. Die Untersuchungsergebnisse gelten als Auslöser und gleichzeitig Grundlage für weitere schulinterne Diskussionen, die sich auch mit noch bevorstehenden Neugestaltungen befassen werden.