Auszug aus der Problemstellung der Dissertation:
An deutschen Schulen wird umgeräumt: Computerecken werden eingerichtet und Beamer an den Decken installiert, Computer vernetzt, Schulhomepages gestaltet, Schulbibliotheken um ein Regalfach mit Lernsoftware erweitert und Schüler mit Laptops oder Handhelds ausgerüstet. Immer häufiger verfassen Schüler ihre Hausaufgaben am Computer und halten ihre Arbeitsergebnisse in PowerPoint-Präsentationen fest. Rund um die Integration neuer Medien in Bildungsinstitutionen und den Schulalltag ist Dynamik und Bewegung zu beobachten.
Bereits der erste Blick auf die Anwendung der technischen Geräte und Softwareprodukte im Klassenzimmer verdeutlicht die Schieflagen in der Konstellation: Wenn Schüler im Internet recherchieren, führen die Ergebnisse über kurz oder lang zu Irritationen bei den Lehrpersonen. Sie sehen sich plötzlich gezwungen, ihr Wissensmonopol aufzugeben, neue Informationsquellen, unterschiedliche Sichtweisen und Erklärungsmuster zu akzeptieren. Wenn Schüler bei einer Gruppenarbeit am Computer nicht weiterkommen, weil deren Lernvoraussetzungen stark divergieren und einzelne Schüler nicht mitkommen (z.B. in der Handhabung des Computers oder beim Recherchieren im Internet), so ist die Projektarbeit in Kleingruppen, die auf eigenständiges und kooperatives Arbeiten setzt, schnell an ihren Grenzen angelangt. […]