Angesichts einer sich rasant verändernden Welt wird eigenständiges lebensbegleitendes Lernen zunehmend zur Voraussetzung für gesellschaft liche Teilhabe und Beschäftigungsfähigkeit. Mit
den Digitalen Medien entwickeln sich neue Lern und Arbeitsformen, die die traditionellen Qualifizierungs und damit Bildungsprozesse immer stärker verändern. Neue Dienste und Inhalte aus dem Internet verändern unsere Lebenswelten nachhaltig und prägen unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche Existenz. Die Komplexität der Neuen Medien als In formationsquelle, Kommunikations- und Orien tierungshilfe, Möglichkeit zur Herstellung von
Produkten und Dienstleistungen sowie als Option zur Vernetzung verändert die Industriegesellschaft hin zur Informations- und Wissensgesellschaft. Digitale Medien verlangen kontinuierlichsich ändernde Kompetenzen, damit jeder Einzene an der gesellschaftlichen Entwicklung teil haben kann. Um dies zu gewährleisten, ist eine grundlegende Medienbildung erforderlich. Nur ein kritischer und kompetenter Nutzer kann sich in einer digitalen Welt dauerhaft zurechtfinden.
Hier Orientierung zu vermitteln ist ein staatlicher Bildungsauftrag. Die vorliegende Broschüre „Kompetenzen in einer digital geprägten Kultur“ basiert auf dem Bericht einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingesetzten Expertenkommission zur Medienbildung. Deutlich wird darin die Notwendigkeit einer umfassenden Medienbildung für jeden Einzelnen. Die umfassende Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit Digi talen Medien ist ein unverzichtbarer Baustein für die Persönlichkeitsentwicklung, die gesellschaftliche Teilhabe und die Beschäftigungsfähigkeit. Welche Kompetenzen dafür erforderlich sind, zeigt diese von Wissenschaftlern und Berufspraktikern erarbeitete Broschüre. Damit ist sie ein guter Leitfaden für die Ausgestaltung der Medienbildung. Gemeinsam mit den Sozialpartnern werden wir unsere Ausbildung auch in die ser Hinsicht konsequent weiterentwickeln, denn wir können junge Menschen nicht mit Arbeits techniken von gestern für die Welt von morgen ausbilden.
Im 21. Jahrhundert ist Medienkompetenz Schlüssel für die Teilhabe und für die Entwicklung einer aktiven und selbstbewussten Rolle in Gesellschaft und Arbeitswelt. Sie kommt nicht einfach zu den bisherigen Anforderungen an den gebildeten Menschen hinzu, vielmehr wandeln sich auch traditionelle Kompetenzen unter dem Einfluss der Computermedien. Gewerkschaften und Arbeitgebervertretungen äußerten sich besorgt über die mangelnde Medienkompetenz der jungen Generation in Deutschland. Dies war Anlass für das BMBF, eine Expertenkommission einzuberufen, die klären sollte, was unter Medienkompetenz zu verstehen sei.
In dieser Kommission fanden sich Vertreterinnen und Vertreter aus ganz unterschiedlichen Institutionen, aus Wissenschaft und Praxis von Bildung und Weiterbildung, zusammen. Wir haben darum gerungen, zwei Perspektiven zu verbinden: die einer Medienbildung mit einer ganzheitlichen Sicht auf die Entwicklung des Menschen und die Anforderungen, die sich aus der Perspektive postindustrieller Arbeit ergeben.
- : https://www.dlr.de/pt/Portaldata/45/Resources/a_dokumente/bildungsforschung/Medienbildung_Broschuere_2010.pdf
- : Prof. Dr. Annette Schavan und Prof. Dr. Heidi Schelhowe
- : Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)