Auszug aus dem Vorwort:
Nachdem in den letzten Jahren die Entwicklung multimedialer Inhalte (content creation), die Diskussion strategischer Konzepte für die Implementierung von E-Learning in den Hochschulen (Hochschulmanagement), die freie Nutzung von Bildungsinhalten (OER) und die Potenziale des Einsatzes von Web-2.0-Werkzeugen für kollaborative und selbstorganisierte Lernprozesse im Vordergrund stan- den, muss man sich gegenwärtig mit der Frage auseinandersetzen, welche substanziellen Fortschritte auf Basis der bisherigen Entwicklungen und Ergebnisse beim Einsatz von E-Learning an den Hochschulen erzielt wurden. Konnten E-Learning-Elemente erfolgreich in (traditionelle) Lehr- und Lernprozesse integriert werden? Hat der Einsatz von E-Learning zu einer qualitativ nachhaltigen Veränderung und Verbesserung der Lehr- und Lernkulturen an den Hochschulen geführt? Konnte E-Learning sinnvoll in die Hochschulstrukturen integriert werden? Welche Rolle spielt E-Learning heute im Hochschulalltag?
Neben einer Bestandsaufnahme und kritischen Würdigung des Status Quo sollen aber auch aktuelle Entwicklungen, Trends und Debatten in den Blick genommen werden. Dabei stehen sowohl neue technologische Ansätze und didaktische Diskussionen als auch die Einstellungen und Kompetenzen der Akteure (Lehrende und Studierende) im Fokus des Interesses. Welche Möglichkeiten ergeben sich durch die neuesten digitalen Technologien im Bereich der audiovisuellen Medien für die Erstellung und Nutzung von rapid generated content in Lernprozessen und durch die Integration audiovisueller Materialien in Lernszenarien für deren Gestaltung? Wie wirkt sich der Einsatz von Web-2.0- Technologien jenseits des Internet-Hypes tatsächlich auf die Lernkulturen an den Hochschulen aus? Wie können institutionelle Rahmenbedingungen an die neuen Entwicklungen angepasst werden? Welchen Einfluss hat die Net Generation, haben die Digital Natives auf der Seite der Lernenden auf die Entwicklung und Ausgestaltung E-Learning gestützter Lernszenarien?